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Veranstaltung zum Fachkräftemangel

Auf Einladung des Sozialpolitischen Diskurses (SoPoDi) haben am Montag, 25.September 2023, in der Katholischen Stiftungshochschule in München-Haidhausen Münchner Landtagsabgeordnete und -kandidierende zusammen mit über 100 Teilnehmenden aus Referaten unserer Stadt, Organisationen und sozialen Trägern, Hochschulen sowie aus der Münchner Stadtpolitik über den dramatischen Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitsbereich diskutiert.

Nach dem Grußwort der Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schauffler gaben die SoPoDi-Sprecher*innen Dr. Anna Laux und Norbert J. Huber Dr. Anna Laux und Norbert J. Huber einen kurzen Einblick in die aktuellen Zahlen - mit dem Ziel, das Problembewusstsein und die große Herausforderung zu schärfen. Denn der Anteil freier Arbeitsstellen in der Sozialen Arbeit steigt deutschlandweit. In 2022 wurden laut Arbeitsagentur (2022) bereits 28.000 freie Stellen gemeldet - 12 Prozent mehr als 2021. Fünf der zehn Berufe mit den größten Fachkräftelücken sind laut Institut der Deutschen Wirtschaft 2022 dem sozialen oder Gesundheitssektor zuzuordnen (Soziale Arbeit, Kinderbetreuung, Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege), dabei führt der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik die bundesweite Statistik an. Der aktuelle IHK-Fachkräftemonitor bestätigt die Situation auch für Bayern - derzeit sind neun Prozent der Stellen im Gesundheits- und Sozialwesen unbesetzt, in 2035 werden es 22 Prozent sein, das sind in absoluten Zahlen 126.000. Die Vereinigung der Bayrischen Wirtschaft betont starke regionale Unterschiede in der Arbeitskräftenachfrage, wobei es vor allem in den Ballungszentren sehr hohe Bedarfe gibt, allen voran in München.

Was bedeutet das?

Aufgaben, die für die Zukunft und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft von zentraler Bedeutung sind, können also schon jetzt nicht mehr und zukünftig noch weniger übernommen werden. Und: Durch die vielfältigen Krisen werden die Bedarfslagen zunehmend komplexer. Es braucht eigentlich mehr als weniger Fachlichkeit z.B. in der Kinder- und Jugendhilfe, neue Rechtsansprüche wie der Ganztag für Grundschulkinder ab 2026 oder die Umsetzung von Inklusion gemäß des neuen SGB VIII ziehen zusätzliche Personalbedarfe nach sich usw. Schon jetzt können bestimmte Angebote, darunter zum Beispiel die stationäre Jugendhilfe, nicht mehr oder nur unter Aufbietung aller Kräfte offen gehalten werden.

In der Podiumsdiskussion im Anschluss ging es um mehr Studien- und Ausbildungsplätze, Re-Finanzierung von Ausbildungsvergütungen, erleichterte Anerkennung weiterer Studien- und Berufsabschlüsse sowie ausländischer Abschlüsse. Die beiden Sprecher*innen Dr. Anna Laux und Norbert J. Huber hatten zu tun, die lebhafte Auseinandersetzung zu moderieren. Hier finden Sie die Quintessenz unseres Fachgesprächs.

An dieser Stelle herzlichen Dank an das Podium: Prof. Dr. Michael Piazolo, Andreas Lorenz, Gülseren Demirel, Susanne Kurz, Julika Sandt, Diana Stachowitz und Ruth Waldmann!

Es ist angedacht, zu einer zweiten Runde in 2024 einzuladen, um über konkrete nächste Schritte dann mit denjenigen zu diskutieren, die in der tatsächlichen politischen Verantwortung sind.